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Freundeskreis Geschichte: Esther Liebmann – die reichste Frau Berlins

Haus der Universität

 

Laura Seithümmer, MA (HHU)

Eine jüdische Frau als erfolgreiche Händlerin und gefürchtet von den anderen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde? Eine solche Beschreibung traf in der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts wohl nur selten zu.

Eine jener außergewöhnlichen Persönlichkeiten war die Hofjüdin Esther Liebmann. In Zusammenarbeit mit ihren beiden Ehemännern, ab 1702 schließlich alleine als Witwe, belieferte sie den brandenburgischen Hof mit Gold, Juwelen und exotischen Gewürzen und wurde so zur reichsten Frau Berlins. Friedrich III./I. machte horrende Schulden bei seiner Hoflieferantin, die er nur zu tilgen vermochte, indem er ihr das Recht zur Münzprägung verlieh. All dies erscheint vor dem Hintergrund der repressiven Politik gegenüber den Jüd*innen der Frühen Neuzeit sowie den im 18. Jahrhundert vorherrschenden Rollenbildern von Mann und Frau noch erstaunlicher. Gleichwohl nutzte Esther Liebmann ihre Position nur selten dazu, die anderen Jüd*innen in Berlin zu unterstützen, was zu häufigen Streitigkeiten innerhalb der jüdischen Gemeinde führte. Dieses facettenreiche Bild der Hofjüdin darzustellen ist Ziel des Vortrages.

Veranstaltungsdetails

14.09.2023, 17:00 Uhr - 19:00 Uhr
Freundeskreis Geschichte
Ort: Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf
Verantwortlichkeit: