Prof. Dr. Volker Dörr (HHU)
Gegen Mitte der 1950er Jahre erscheint in Frankreich eine Reihe von Romanen – von Autorinnen und Autoren wie Nathalie Sarraute, Michel Butor, Alain Robbe-Grillet –, die schon große Teile des französischen Publikums etwa dadurch irritieren, dass in ihnen traditionelle Heldenfiguren fehlen und stattdessen Konstellationen materieller Dinge mit geradezu technischer Akribie beschrieben werden. Die deutsche literarische Kritik nimmt dieses Phänomen überwiegend mit großer Distanz und deutlicher Reserve wahr. Mitte der 1960er Jahre dann entsteht in Deutschland mit dem Neuen Realismus eine literarische Tendenz, die als eine produktive Auseinandersetzung mit dem Nouveau Roman erscheint. Der Vortrag wendet sich der deutschen Rezeption des Nouveau Roman zu: deren literaturkritischer, literaturprogrammatischer und auch literarischer Dimension.
Anmeldung & Informationen unter und www.moderne-im-rheinland.com.