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Bürgeruniversität
HHU fördert Forschungsprojekte mit Bürgerbeteiligung mit 170.000 Euro

Die Projekte haben eine Laufzeit von 12 bis 24 Monaten und werden in den kommenden Monaten starten. In allen Projekten forschen Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit HHU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Als Co-Forschende tragen sie mit ihren speziellen Fähigkeiten und ihrer Expertise zu den Forschungsergebnissen bei.

Die Zusammenarbeit reicht von der Festlegung von Forschungsfragen über die Datenerhebung und deren wissenschaftliche Auswertung bis hin zur Kommunikation der Forschungsergebnisse. „Ich freue mich sehr, dass wir drei wissenschaftlich exzellente Projekte aus ganz unterschiedlichen Disziplinen fördern können, bei denen die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern einen echten Mehrwert für die Forschung liefert. Diese Projekte leisten einen ganz wichtigen Beitrag zu unserem Profil als Bürgeruniversität“, so Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der HHU und Vorsitzende des Gutachtergremiums.

Alle Antragstellenden hatten die Gelegenheit, ihr Projekt vor einem mit externen Expertinnen und Experten besetzen Gutachtergremium vorzustellen. „Ausschlaggebend war vor allem, dass die Forschung mit den Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe stattfindet und sie nicht nur „Forschungsgegenstand“ oder reine „Datenquelle“ sind“, erläutert Isabel Strauß, die für das Förderprogramm zuständige Referentin.

 

Die geförderten Projekte:

Partizipativer Ansatz zur Stärkung der aktiven Beteiligung von Stakeholdern in der Nachsorge bei Gestationsdiabetes

Das Forschungsprojekt „GestDiNa“, gefördert durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, untersucht den Prozess der Nachsorge bei Patientinnen mit Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes). Der Gestationsdiabetes tritt häufig auf und geht mit einem erhöhten Risiko für Stoffwechselstörungen für die betroffenen Frauen und ihre Kinder einher.

Das nun mit HHU-Mitteln finanzierte Vorhaben ermöglicht es, im Projekt GestDiNa zusätzlich Patientinnen, Bürgerinnen und Bürger als Co-Forschende zu beteiligen. Diese können etwa gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fragebögen für Patientinnen entwickeln, Interviews mit Ärztinnen und Ärzten planen und bei der Auswertung mitwirken. Zudem können sie eine zentrale Rolle bei der Erarbeitung von Maßnahmen zur Vermittlung und Verbreitung der Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit spielen.

Patientinnen sowie Bürgerinnen und Bürger werden in eine höchst versorgungsrelevante Forschungsfrage eingebunden und bereichern so das Projekt durch ihre Kompetenzen und Expertisen als Co-Forschende. Durch eine gemeinsame Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven kann ein Lernprozess für alle Beteiligten des Projektes GestDiNa entstehen. Darüber hinaus sollen Weichen gestellt werden, um die Co-Forschenden auch nach dem Projekt bei der Entwicklung an einem passgenau auf die Bedürfnisse der Patientinnen zugeschnittenen Versorgungsmodell beteiligen zu können.

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Andrea Icks und Sandra Grobosch, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Prof. Dr. Stefan Wilm und Dr. Oliver Rudolf Herber, Institut für Allgemeinmedizin, Prof. Dr. Heiner Fangerau, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin sowie Ute Jüngling, Deutsche Diabetes-Hilfe

 

Wer sind wir? Fridays for Future meets Citizen Science

In Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der Düsseldorfer Fridays for Future-Bewegung verfolgt das Forschungsvorhaben das Ziel, die Organisation und Arbeitsweise der lokalen Fridays for Future-Bewegung zu verstehen. Wie mobilisieren sie ihre Anhängerschaft, d.h. z. B. welche Rolle spielen die sozialen Medien dabei? Wie kommunizieren sie ihre Anliegen an politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger? Außerdem wird der Frage nachgegangen, inwiefern Fridays for Future Potential birgt, verschiedene Bereiche der Gesellschaft zu erreichen und stärker in politische Prozesse einzubinden, ohne dabei von einer Ikone wie Greta Thunberg oder von einem spezifischen Thema wie dem Klimawandel abhängig zu sein.

Die beteiligten Jugendlichen sollen auf Augenhöhe mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeiten und beispielsweise bei Barcamps über die Festlegung der Forschungsfragen und deren Weiterentwicklung im Projektverlauf mitentscheiden.

Projektleitung: Dr. Anna Soßdorf, Dr. Witold Mucha sowie Viviana Warnken B.A., Sozialwissenschaftliches Institut, Philosophische Fakultät

 

Über „Klöß“, „Kruserich“ und „es Mädlä mit’n Klädlä“ – den heimische Dialekt erforschen, erwandern und dabei Grenzen überschreiten

Das Projekt möchte gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern des Ortes Steinach in Südthüringen den örtlichen Dialekt („Stänichä“) erforschen und den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens dabei durch vielfältige Beteiligungsformen für die Bevölkerung öffnen. So werden Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftlern z. B. Dialektbeispiele aufzeichnen und auswerten sowie ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger zu ihrer Mundart befragen.

Als Projektabschluss soll nicht nur das erste Wörterbuch für den Steinacher Dialekt als wissenschaftliches Ergebnis, sondern auch ein „Mundartwanderweg“ entstehen, der von den Steinachern mit Schautafeln im Dialekt selbst gestaltet wird.

Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Ruben van de Vijver sowie Jasmin Pfeifer, M.A.: Abteilung für Allgemeine Sprachwissenschaft, Institut für Sprache und Information, Philosophische Fakultät

 

Weitere Informationen zur Bürgeruniversität und den geförderten Projekten

www.buergeruni.hhu.de

Isabel Strauß
Stabsstelle Bürgeruniversität
Isabel.Strauss(at)hhu.de
Tel.: 0211 81-10989

 

Weitere Informationen zum Thema „Forschung mit Bürgerbeteiligung“

Nationale Plattform für Bürgerwissenschaften „Bürger schaffen Wissen“
www.buergerschaffenwissen.de

 

BMBF-Förderprogramm für Forschungsprojekten mit Bürgerbeteiligung
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-2668.html
Bis zum 10.1.2020 können noch Anträge eingereicht werden.

 

 

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Kategorie/n: HdU News, Pressemeldungen, Newsticker
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