Prof. Valeska von Rosen (HHU)
Der in den Spiegel blickende Künstler ist eine Lieblingsfigur der kunsthistorischen Forschung. Die Selbstdarstellungen van Eycks, Dürers und Rembrandts scheinen die Vorstellung, dass es in dieser Bildgattung um Reflexionen der eigenen Identität ginge, zunächst zu bestätigen. Tatsächlich lässt sich zeigen, dass solche Annahmen aus modernen Subjektivitätskonzepten abgeleitet und nicht zu vormodernen Denkmustern passen. Mit welcher Absicht schufen Künstler*innen der Frühen Neuzeit dann ihre Selbstbildnisse?