Sonja Finck und Karolin Viseneber, Literaturübersetzerinnen
Moderation: Prof. Dr. Vera Elisabeth Gerling (HHU)
Wenn Übersetzer*innen in der Öffentlichkeit gewürdigt werden, geschieht dies meist in Bezug auf einen bestimmten Text oder im Zusammenhang mit bekannten oder preisverdächtigen Autor*innen. Die meisten von ihnen übersetzen jedoch eine ganze Bandbreite von Stilen und Genres und haben dafür einen gut bestückten Werkzeugkasten an literarischen Ausdrucksmöglichkeiten. Ob Wortspiel oder Kinderreim, Landschaftsbeschreibung oder Sexszene, Slang oder Fachvokabular – immer muss der Ton im Deutschen sitzen. Feierabendbier oder Aperitif – auf die richtige Wortwahl kommt es an. Aber nicht nur das: auch der soziale oder kulturelle Kontext, Satzmelodie und Rhythmus, Inhalt und Aussage müssen passen. Wie vielfältig sich das anhören kann und was es beim Übersetzen alles zu beachten gilt, darüber diskutieren Sonja Finck und Karolin Viseneber anhand ganz unterschiedlicher Beispiele aus ihrem Berufsalltag.
Sonja Finck lebt als freiberufliche literarische Übersetzerin in Berlin und Gatineau (Kanada). Seit zwanzig Jahren übersetzt sie Romane, literarische Prosa, Theaterstücke und Dokumentarfilme aus dem Französischen, Englischen und Spanischen. Zu den von ihr übersetzten Autor*innen gehören Annie Ernaux, Edouard Louis, Didier Eribon und Jocelyne Saucier.
Karolin Viseneber ist Literaturübersetzerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin. Nach Stationen in London und Berlin lebt sie seit 2021 in Freiburg und übersetzt Belletristik, Sach- und Kinderbücher aus dem Englischen und Spanischen, darunter Autor*innen wie María Hesse, Tracey Lindberg, Santiago Lorenzo und Alexandra Potter.
Die Veranstaltung findet während der zwei Blockpraktika Übersetzungspraxis im Masterstudiengang Literaturübersetzen statt, die von Sonja Finck und Karolin Viseneber geleitet werden. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und ist Teil der Hieronymusreihe der Weltlesebühne e.V.
Es moderiert Prof. Dr. Vera Elisabeth Gerling.