Autorenerkennung und Sprachwandel: Überlegungen zur Validität potentieller 'Altersmarker' in der forensischen Linguistik
An der Sprache den Täter erkennen - Sprache als Indiz
Jan Seifert
Es erscheint naheliegend, das Alter anonymer Autoren zumindest näherungsweise anhand sprachlicher Merkmale zu erschließen. So könnten vermeintlich altmodische Wörter/Ausdrücke wie Eisschrank oder Hochachtungsvoll auf ältere Schreiber hindeuten, während Anglizismen oder umgangssprachliche Ausdrücke intuitiv mit jugendlichen Sprachteilhabern in Verbindung gebracht werden. Für die Sprachwissenschaft und insbesondere die Forensische Linguistik stellt sich damit die grundsätzliche Frage nach dem Zusammenhang zwischen allgemeinem Sprachwandel und dem Sprachgebrauch von Individuen. Im Vortrag wird auf Basis unterschiedlicher linguistischer Befunde gezeigt, warum derartige Alterseinschätzungen zurückhaltend beurteilt werden sollten.
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