Seit einiger Zeit hat sich die variationslinguistische Forschung zur (Morpho-)Syntax des Deutschen der sprachlichen „Vertikale“ zugewendet: das variative Spektrum zwischen den Polen „Dialekt“ und „Standardsprache“. Hier werden nicht mehr nur die Lautebene und der Wortschatz erforscht, sondern zunehmend auch die Wortformen und der Satzbau. Jüngere Forschungen haben maßgeblich unser Wissen dazu erweitert, welche (morpho-)syntaktischen Formen in welchen Situationen in welchen Regionen in welcher Varietät verwendet werden, welche Formen perzeptiv auffällig und für das Sprachhandeln relevant sind, und mehr.
Vor diesem Hintergrund möchte die Fachtagung zum Austausch über den heutigen Stand der Forschung zur sprachlichen Vertikale in der (Morpho-)Syntax einladen. Das Ziel der Tagung ist es, den theoretischen und methodischen „State of the Art“ zu Stabilität und jüngeren Wandelerscheinungen (morpho-)syntaktischer Varianten in den Regionalsprachen des Deutschen auszuleuchten und Wege für die künftige Forschung zu identifizieren. Die Tagung versteht sich auch als Beitrag zur Vernetzung und Koordination der einzelnen Forschenden und wendet sich primär an ein wissenschaftliches Fachpublikum. Alle Interessierten sind ebenso herzlich eingeladen!
Tagungsprogramm:
Montag, 23. September 2024
08.45 - 09.30 Uhr
Anmeldung
09:30 - 10:30 Uhr
Plenarvortrag: Stephan Elspaß (Paris Lodron Universität Salzburg), Philip Vergeiner & Lars Bülow (Ludwig-Maximilians-Universität München): Variation und Wandel der (Morpho-)Syntax in den Non-Standard-Varietäten Österreichs.
10:30 - 11:00 Uhr
Kaffeepause
11:00 - 11:45 Uhr
Vortrag: Philipp Cirkel (Technische Universität Dortmund): Zum Dativ im Ruhrdeutschen – Beschreibung und Erklärungsversuche morpho-syntaktischer Variation.
11:45 - 12:30 Uhr
Vortrag: Timo Schürmann (LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung, Universität Münster) & Charlotte Rein (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte): (Morpho-)syntaktische Phänomene in der PALAVA-App.
12:30 - 14:00 Uhr
Mittagspause
14:00 - 14:45 Uhr
Vortrag: Claudia Wich-Reif (Universität Bonn) & Nadine Wallmeier (Universität Paderborn): Vergleichskonstruktionen im (Neu-)Niederdeutschen im Erhebungsgebiet des Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW).
14:45 - 15:30 Uhr
Vortrag: Melitta Gillmann (Universität Duisburg-Essen) & Alexander Werth (Universität Passau): Arealität und Vertikalität der Hilfsverbvariation bei Positionsverben im Deutschen.
15:30 - 16:00 Uhr
Kaffeepause
16:00 - 16:45 Uhr
Vortrag: Dániel Czicza, Sandra Hansen, Kristin Kopf & Franziska Kretzschmar (Leibniz-Institut für Deutsche Sprache): Langzeiterhebung grammatischen Wandels im standardnahen Deutsch. Ergebnisse einer Pilotstudie.
16:45 - 17:30 Uhr
Vortrag: Anja Wittibschlager & Katharina Korecky-Kröll (Universität Wien): Sprachdynamik im Deutschen in Österreich. Apparent-time-Analysen zu den morphosyntaktischen Phänomenen Diminutiv und Konjunktiv II.
Dienstag, 24. September 2024
09:00 - 09:45 Uhr
Vortrag: Maria Luisa Krapp (Philipps-Universität Marburg): Konjunktivgebrauch in den regionalen Varietäten des Deutschen.
09:45 - 10:30 Uhr
Vortrag: Klaas-Hinrich Ehlers & Hanna Fischer (Universität Rostock): „Gouden Dach! Wie geit di dat?“ – Zur diachronen, diatopischen und diasituativen Variation des expletiven „es“ im Ostniederdeutschen.
10:30 - 11:00 Uhr
Kaffeepause
11:00 - 11:45 Uhr
Vortrag: Simon Kasper (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Jeffrey Pheiff (Universität Bern) & Heiko Kammers (Philipps-Universität Marburg): Titel des Vortrags wird ergänzt
11:45 Uhr
Abschied